Zeitungsartikel 2005

Minis spenden für Peru

Südkurier 29.11.2015

Markdorf – Im letzten Monat haben die Markdorfer Ministranten gleich zwei Aktionen veranstaltet. Erst einmal war da der Waffelverkauf auf dem Elisabethenmarkt in Markdorf Anfang November. Am Jahrmarktsonntag wurden von den Minis fleißig und mit sehr großem Erfolg Waffeln gebacken und dann verkauft. Doch der Verkauf verlief auf Spendenbasis; das heißt, jeder durfte für seine Waffel so viel zahlen, wie er wollte. Dabei zeigten sich die Leute sehr spendabel und so wurden teilweise 5 Euro für eine Waffel gezahlt! Am Schluss befanden sich 448 Euro in der Kasse. Der Gewinn wird von den Minis zu 100 Prozent an die Partnergemeinde Huancaray in Peru gespendet. Das Geld soll dort für Kutten für die Ministranten eingesetzt werden. Die Minis haben sich für dieses Projekt entschieden, weil sie damit ihre Partnerminis unterstützen wollten. Allen fleißigen Teigspendern und Waffelessern danken die Minis.

Außerdem fand am vergangenen Sonntag der lang herbeigesehnte Nachtreff des Minilagers in der Stadthalle statt. Die Lagerteilnehmer, die schon gespannt auf die Bilder und den Film vom Minilager gewartet hatten, waren zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern gekommen, sodass zu guter Letzt rund 150 Leute gekommen waren. Nach Kaffee und Kuchen ging es dann auch schon mit den Bildern los, die auf zwei großen Leinwänden gezeigt wurden.

Aus über 10000 Digitalbildern hatten die Leiter die besten 480 Fotos herausgesucht, die auch nachbestellt werden konnten. Nach zweijähriger Pause hatten die Leiter dieses Jahr wieder einen Minilagerfilm gedreht, der auch vorgeführt wurde. Bei den Erinnerungen an das Minilager 2005 wurde viel gelacht und schon jetzt freuen sich die Markdorfer Mini-stranten auf das Minilager 2006, das im nächsten Jahr in Bayern stattfinden wird.

Singend von Haus zu Haus

Südkurier 09.11.2005

Die Martinisänger (von links): Elisa Ringendahl, Verena Kreutter, Luisa Beck, Ayu und Amaru Requena. | Bild: Kreutter

Die Martinisänger waren wieder unterwegs. Früher zogen die Chorknaben singend um die Häuser, um sich einen wesentlichen Teil ihres Lebensunterhaltes zu verdienen. Heute machen dies Kinder und Jugendliche, um Spenden zu sammeln.

Schon von weitem hat man sie hören können. Die Martinisänger, die mit ihrem traditionellen „Martinilied“ in der vergangenen Woche um die Häuser gezogen sind. Von Montag bis Freitag jeden Abend bis zu fünf Stunden umherzugehen und zu singen, kann ganz schön anstrengend sein – vor allem aber macht es auch Spaß.

Die fünf Kinder und Jugendlichen, die in diesem Jahr leider nur als einzige Gruppe durch die Stadt zogen, sammelten Spenden für die Markdorfer Partnergemeinde Huancaray in Peru. Die meisten Markdorfer begrüßten die fünf begeistert und freundlich. Doch auch unliebsamere Menschen konnte man nicht vermeiden.

Viele wunderten sich über das schon ziemlich frühe Erscheinen der Martinisänger, was meistens mit dem Argument „Herbstferien“ niedergeschlagen wurde. Früher jedoch seien die „Martinisänger“ (damals alles Jungen) schon zwei Wochen vor Allerheiligen losgezogen – auch bis nach Urnau, Stadel und sogar noch weiter, erzählte Hubert Freyas den Martinisängern.

Die größte Störung – oder besser gesagt die nicht sehr netten und freundlichen „Konkurrenten“ – waren aber die so genannten „Halloweengeister“, wegen derer viele Leute ihre Türen nicht öffneten. Die Glücklichen, die ihre Türen für die Sänger und Sängerinnen jedoch aufmachten, wurden nicht enttäuscht. Zweistimmig schallte ihnen die deutsche Fassung des „Martiniliedes“ entgegen.

Oft, vor allem von den Männern, die früher selbst Martinisänger waren, wurde nach der lateinischen Fassung „O ter beate, martini“ gefragt, welchem Wunsch die Fünf leider nicht nachkommen konnten – sich für nächstes Jahr aber vorgenommen haben, die Zuhörer auch mit dieser Version des Martinilieds „beglücken“ zu können.

Meist wurde sich dann mit dem „Javolus“-Singspruch und einem „Gut‘ Nacht und vergelt’s Gott“ verabschiedet und weiter ging es für die fünf jungen Sänger zum nächsten Haus.

„Sind Sie hier der neue Pfarrer?“

Südkurier 04.10.2005

Bevor der neue Pfarrer der Seelsorgeeinheit Markdorf, Ulrich Hund, am Samstag seinen ersten Gottesdienst in der rappelvollen Sankt-Nikolaus-Kirche zelebriert hat, wurde er im strömenden Regen von überwältigend vielen Menschen sehr herzlich willkommen geheißen.

Markdorf – Kaum ist er aus der Tür zu der ihm vorläufig zugewiesenen Dienstwohnung in der Kaplanei herausgetreten – im Pfarrhaus ist noch Baustelle -, umringen Ulrich Hund unglaublich viele Menschen. „Sind Sie der neue Pfarrer?“ Der erste, der ihn anspricht, ist Willi Bochtler, der ihm den Weg nach Leimbach erklärt, wo Hund am nächsten Morgen den Erntedank-Gottesdienst zelebrieren soll.

„Das sind Freudentränen, die der Himmel weint“, ruft ihm eine Frau vom Kirchenchor zu, die im Pulk mit Sängerkameraden Aufstellung nimmt. Mit Freuden wunderschön unter Regenschirmen gesungen sind ihre weltlichen Ständchen wie „Markdorf beim herrlichen Bodensee“ aus der Feder von Willibald Görl, dem Vor-Vorgänger von Organist Christian Ringendahl, unter dessen Leitung später die Orgel-Messe „pro patria“ erklingt. „Ich bin freudig überrascht“, sagt Hund, „jetzt brauch‘ ich nur den Text, damit ich dereinst mitsingen kann“.

„Eine ausgezeichnete Akustik unter den Schirmen“, strahlt der evangelische Pfarrer Andreas Quincke und hält seinen Schirm schützend über seinen katholischen Seelsorgerkollegen. Vikar Arul Lourdu stellt die Mesnerinnen der fünf Pfarreien „Seelsorge-Einheit Markdorf“ vor, dann geht es im Sauseschritt zum Feiern durch den Regen unters Vordach vom Gemeindehaus. „Gut, dass ich schon ein paar Weingläser ausgepackt habe“, strahlt Hund, als ihm Maria Wirth stellvertretend für den Bürgermeister „stadteigenen guten Rotwein“ schenkt.

„Wo Gott Dich hingesät hat, sollst Du blühen. Wir alle wollen für Sie der Humus sein“, sagt einer aus der Runde der fünf Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, die zum Einstand Salz und Brot überreichen. „Ökumene ist mir wichtig“, freut sich Hund, als er zwischen vielen Glück- und Segenswünschen vom evangelischen Pfarrerehepaar Christine und Andreas Quincke eine Einladung zum Gemeinde-Mittagessen erhält. Die Atmosphäre ist freudig-gelöst, die Chemie stimmt untereinander, das ist deutlich zu spüren.

Stakkati trommelt Regen auf die Schirme, Sekt- und Orangensaftgläser klirren prostend aneinander. Die beiden Hegne-Schwestern Philiberta und Robertina beginnen zu strahlen, als sich Hund ihnen mit den Worten zuwendet: „Ich hab in Ludwigshafen auch zwei Schwestern gehabt.“ Eine gute Zusammenarbeit am, vor, hinter dem Altar und sonst auch wünscht sich der Protagonist von den Ministranten. „Das klappt sicher“, wissen diese, denn sie kennen ihn schon vom Leiterkurs her.

Ein offenes Ohr hat Hund für jeden. Für die Sozialfrauen genauso wie für den Pfarrgemeinratsvorsitzenden von Bermatingen, der ihn gleich fragt: „Wann darf ich Sie mit Terminen belästigen? Ich hätt‘ schon ein paar.“

Wissen macht Spaß

Südkurier 27.07.2005

Viele Phänomene und Zusammenhänge aus den Naturwissenschaften lernten die Ministranten bei ihrem Ausflug ins Technorama in Winterthur kennen.

Juhuuu, wir gehen heute ins Technorama!“ Mit diesen Freudenrufen stiegen die knapp 70 Ministrantinnen und Ministranten aus Markdorf, Hepbach und Bergheim mit zum Teil noch ziemlich verschlafenen Gesichtern in den Doppeldeckerbus. Doch spätestens bei der Ankunft im schweizerischen Winterthur wurden auch die letzten Kinder munter. Nachdem die Eintrittsbändchen verteilt, die Rucksäcke verstaut und ein Treffpunkt zum Essen ausgemacht worden war, stürmten die Kinder in alle Richtungen davon.

In dem „Museum zum Anfassen“ wird jedem Besucher die Möglichkeit geboten, anhand von Versuchen Phänomene und Zusammenhänge aus Technik, Physik, Mathematik und Chemie am eigenen Körper zu erfahren. So konnte man sich zum Beispiel mit Hilfe von elektrischer Ladung die Haare vom Kopf abstehen lassen, sich optische Täuschungen vor Augen führen, seine Sprungkraft messen und die Entstehung eines Wirbelsturms beobachten.

Durch solche und viele andere Experimente verging die Zeit wie im Fluge. So stiegen die Minis mit dem Kopf voller neuem Wissen in den Bus zur Heimfahrt. Mit dem Austauschen der Erlebnisse verging die Zeit bis zur Ankunft in Markdorf im Nu. Der Jahresausflug ins Technorama hat den Minis und ihren Leitern sehr viel Spaß gemacht und war schon ein Vorgeschmack auf den Höhepunkt im Minijahr: Das Lager in Frankreich.

Ministranten kicken

Südkurier 22.07.2005

Markdorf/Bermatingen – Dass die Ministranten der Seelsorgeeinheit Markdorf nicht nur am Altar eine gute Figur machen sondern auch immer wieder Ideengeber für lustige Aktionen sind, beweisen sie immer wieder. So können an diesem Wochenende Ministranten mit Lust auf den ultimativen Kick – bei dem Gaudi und Gemeinschaft im Vordergrund steht – am Samstag, 23. Juli, auf dem Fußballplatz in Ittendorf am ersten „Fun On The Field-Ministrantenturnier“ teilnehmen. Das Turnier beginnt um 14 Uhr. Das Motto „gemischt kickt besser“ bezieht sich auf die Zusammenstellung der Mann- beziehungsweise Frauschaften: In den gemeldeten Gruppen müssen mindestens zwei Mädels mitspielen. Pro Team gibt es fünf Feldspieler, einen Torwart und einen Ersatzspieler. Jede Seelsorgeeinheit kann mehrere Mannschaften stellen, wobei jeder Ministrant aber nur in einer Mannschaft spielen darf.

Die Startgebühr beträgt fünf Euro pro Mannschaft. Stollenschuhe und Fremdspieler sind nicht erlaubt. Jede Seelsorgeeinheit sollte einen Schiedsrichter stellen.

Im Anschluss findet die Siegerehrung mit Grillfest und Ausklang am Lagerfeuer statt. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Besteck und Teller müssen mitgebracht werden. Salatspenden und Kuchenspenden werden gerne entgegen genommen.

Zuschauer, Fanclubs und Cheerleader sind während dem Turnier natürlich herzlich willkommen.

14 neue Ministranten

Südkurier 28.06.2005

14 neuen Ministrantinnen und Ministrantinnen sind in der katholischen Pfarrei in Markdorf neu aufgenommen worden.

Das Symbol der Sonnenblume spielte eine ganz besondere Rolle bei der Aufnahme der 14 neuen Ministranten und Ministrantinnen in der katholischen Pfarrei in Markdorf. Nachdem die Kinder von ihren Gruppenleitern Leonie Ströbele, Marion Stützle und Simon Dorner in der nur kurzen Zeit seit der Erstkommunion auf die neue Aufgabe vorbereitet worden waren, schritten die 14 Jungen und Mädchen dann am vergangenen Sonntag mit strahlenden Gesichtern in die Kirche ein. Symbolisch brachten sie ihr Wünsche, die sie an die Mit-Ministranten und an Gott haben, mit einem Blatt der Sonnenblume zum Ausdruck. Und so legten sie neuen „Minis“ vor dem Altar eine schöne Sonnenblume.

Ab sofort mit Plakette

Darauf folgte das Wichtigste der Aufnahme in den Ministrantenkreis: Die Kinder erhielten nacheinander ihre zuvor gesegnete Plakette, die sie von nun an immer zum Ministrieren anheften dürfen, nachdem sie sich für den Dienst am Altar bereit erklärt haben. Für Pfarrer Werner Reihing, der den Kindern die Plaketten überreichte und ihnen den Segen gab, war es die letzte Miniaufnahme. Das Miniteam Markdorf freut sich über die vielen neuen, motivierten Ministranten und wünscht ihnen viel Spaß beim Ministrieren und in der Gemeinschaft der Ministranten Markdorf.

Chancen zur Erneuerung

Südkurier 08.03.2005

Sie wachsen schon seit längerem zusammen, doch jetzt wurde die fünf Gemeinden, die Ministranten symbolisch als Äste zum „Baum der Einheit“ zusammengefügt hatten, offiziell als Seelsorgeeinheit vorgestellt und die Zusammenarbeit besiegelt. Das geschah beim Gottesdienst in der Pfarrkirche. Pfarrer Werner Reihing und Vikar Arul Lourdu gestalteten ihn mit Dekan Rudolf Schatz und Pater De Brant.

Markdorf (keu) Weitere hatten mitgewirkt, um der Feier einen würdigen Rahmen zu verleihen: Der Kirchenchor unter Leitung von Christian Ringendahl mit ergreifendem Gesang und die Erzieherinnen des Kindergartens St. Nikolaus mit einem bunten Tuch vor dem Altar. Wie ein Regenbogen spannte sich das Wort „Seelsorgeeinheit“ über „Markdorf“ und ein Sonnenstrahl verkündete: „Wir finden zusammen“.

Pfarrer Werner Reihing dankte den Mitarbeitern des vorbereitenden Ausschusses und freute sich, dass die Einheit am Sonntag von Laetare („Freue Dich“) aus der Taufe gehoben werden konnte. Er begrüßte Vertreter der kirchlichen und politischen Gemeinden.

Humorvoll schilderte Vikar Lourdu ein Gespräch unter Gemeindegliedern, die ihren Pfarrer bemitleideten, der nun noch mit weiteren Gemeinden betraut wurde. Andere hatten sich bereits auf den Weggang ihres Pfarrers mit entsprechender Ausbildung vorbereitet. Vikar Lourdu: „Ein neues Team übernimmt: ein Belgier, ein Inder, ein Schwabe und ein Badener. Es wird international und sehr lustig.“

Chancen zur Erneuerung sah Dekan Pfarrer Rudolf Schatz, trotz drastischen Rückgangs von Priestern. In den vergangen fünf Jahren war ihre Zahl um durchschnittlich 23 bis 26 jährlich zurückgegangen, bedingt durch hohes Alter und weil starke Jahrgänge in den Ruhestand getreten waren. In diesem Jahr werden in der Erzdiözese Freiburg nur acht Neupriester geweiht, sagte er und freute sich über Markus Moser aus Markdorf, der zum Diakon geweiht wurde. 2008 würden allenfalls noch 530 Priester im aktiven Dienst für 1083 Pfarreien sein.

Der Ersatz mit Diakonen und Gemeindereferenten nehme ebenfalls ab; nur die Zahl der Pastoralreferenten sei von 158 auf 231 gestiegen. Vor dem Hintergrund sei man umso dankbarer für den Einsatz der Pallotinerpater in Hersberg. Auch die Katholiken werden weniger: 10000 Menschen treten pro Jahr bundesweit aus der Kirche aus -, um 40 Prozent hat sich der Gottesdienstbesuch verringert und die Zahl der Taufen hat sich in den vergangenen 20 Jahren halbiert.

Vor all den Zahlen und der Notwendigkeit von Seelsorgeeinheiten stellte Schatz auch ein wachsendes Bewusstsein für Chancen und Herausforderung fest: „Es gilt den Weg fortzusetzen und konsequent zu gestalten.“ Sein Dank und der des Erzbischofs ging auch an Pfarrer Reihing, der trotz bevorstehenden Ruhestands im August die Leitung der Einheit übernommen und sich der Aufgabe gestellt hatte. Das Sinnbild einer zu kurz gewordenen Decke bemühte Pfarrerin Iris Roland von der evangelischen Schwestergemeinde als Vergleich für die Seelsorgeeinheit: „Sie müssen mit der Decke klar kommen und sich hier und da mit Kissen und Mänteln behelfen, um den Leib warm zu halten.“ Apostel Paulus habe schon zu einer aus Teilen zusammengesetzten Gemeinschaft gesagt „Ihr seid eins“ und sie hatten sich zur Gemeinsamkeit zusammengefunden, für die Pfarrerin Roland Gelingen wünschte.

Die Grüße der von der Seelsorgeeinheit betroffenen Gemeinden überbrachte Bürgermeister Gerber.

Motiviert durchs Jahr

Südkurier 05.03.2005

Markdorf – Kürzlich haben sich die Leiter und Leiterinnen der Ministranten Markdorf zum alljährlichen Leiterwochenende auf dem Höchsten getroffen.

Am ersten Abend stand die Reflektion des vergangenen Jahres auf dem Programm: Sowohl Minifrühstücke, die 72-Stunden-Aktion, Fasnetsfete, Jahresausflug ins Alpamare sowie das jährliche Minilager – im Schwarzwald – gestalteten das vergangene Jahr durchweg abwechslungsreich und hat Kindern wie Leitern viel Freude und Spaß bereitet.

Der nächste Tag begann um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach ging es mit der Besprechung der allgemeinen Punkte los, die sich über das Jahr angesammelt hatten, und mittags wurden die Ämter neu verteilt, die neuen „Halbleiter“ eingeführt und der neue Jahresplan erstellt. Der Abend klang bei einem gemütlichen Beisammensein und kleineren Diskussionsrunden aus.

Alles in allem, darf man mal wieder auf das Jahresprogramm der Ministranten Markdorf gespannt sein.

Sarah Hermle

Nächstenliebe groß geschrieben

Südkurier 11.01.2005

[…]

Ein weiteres Beispiel für herausragende Hilfsbereitschaft sei die „72 Stunden“-Aktion gewesen, an der sich die Firmgruppen unter der Leitung von Brigitte Waldenmaier und Susanne Schmid, die Ministranten der Pfarrgemeinde St. Nikolaus unter der Regie von Lena Dorner, Andrea Haller und Sönke Rogalla sowie die Pfadfinder St. Georg, Stamm St. Nikolaus, unter der Leitung von Peter Unseld beteiligt hatten. Allen Gruppen sei es zu verdanken, dass Bildstöcke, Wegkreuze, Spielgeräte von Spielplätzen und Grundschule wieder in neuem Glanz erstrahlen und eine nette Summe für die Schule in Afghanistan zusammengekommen sei.

Haben Großartiges bei der 72-Stunden-Aktion geleistet (von links) Brigitte Waldenmaier, Susanne Schmid, Veronika Unseld, Sönke Rogalla, Lena Dorner und Andrea Haller. Bild: Lang

Sternsinger dringend gesucht

Südkurier 03.01.2005

Rund eine halbe Million Sternsinger machen sich seit dem Neujahrstag auf den Weg. Unter dem Motto „Kinder haben eine Stimme“ wollen die Dreikönigssinger auf die Not der Kinder in Thailand aufmerksam machen, die durch die Flutkatastrophe dringend auf Hilfe angewiesen sind. Auch die Markdorfer Sternsinger brauchen dringend Unterstützung: Ihnen fehlen noch Mädchen und Buben, die mitmachen wollen.

Suchen noch dringend Verstärkung. Die 14 Markdorfer Sternsinger hoffen auf Unterstützung, um das Stadtgebiet abdecken zu können. Bilder: Lang

Sie wollen sich für Kinder in der Not stark machen und brauchen dabei selbst noch kräftige Unterstützung: Die Rede ist von den Markdorfer Sternsingern. Gerade einmal 14 Mädchen und Buben haben sich gefunden, um als Dreikönigssinger von Haus zu Haus zu ziehen. Viel zuwenig um das große Stadtgebiet von Markdorf abdecken zu können.

Am Samstag wurden die Markdorfer Sternsinger in der Pfarrkirche St. Nikolaus von Pfarrer Werner Reihing gesegnet. Den Schlusssegen durften dabei die beiden „Könige“ in Ministrantengewand Thomas und Annika Benz sprechen. „Sagt euren Freunden und den anderen Kindern, was es für einen großen Spaß macht, als Sternsinger für Kinder in der Not zu singen und fragt, ob sie mitmachen wollen“, forderte Pfarrer Reihing ermunternd auf.

In vier Gruppen werden die Markdorfer Sternsinger vorerst ausrücken müssen, immer noch mit der Hoffnung, Verstärkung zu bekommen. Wer noch Lust hat, mitzumachen, kann sich in der Zeit von 16.30 bis 17.30 Uhr im Pfarrbüro melden, die Konfession ist dabei egal. Die Sternsinger werden am 6. Januar um 10 Uhr wieder in der Pfarrkirche empfangen.

Über mangelnde Sternsinger kann sich die Pfarrgemeinde St. Jodokus Bergheim nicht beklagen. Insgesamt 28 Mädchen und Buben konnte Vikar Arul Lourdu als Dreikönigssinger und Sternträger entsenden.

Für die Hepbacher Pfarrgemeinden St. Sigismund und St. Martin Ittendorf werden ebenfalls fleißige Königinnen und Könige für andere Kinder in Not von Haus zu Haus ziehen und dort singen. Ebenso werden sie ihre Initialen und die Jahreszahl mit weißer Kreide an die Türrahmen malen.

Dass die Hilfe der Sternsinger gerade jetzt notwendig und wirkungsvoll ist, beweist die tragische Situation in Thailand. Das Land war schon vor der Flutkatastrophe im Mittelpunkt der Sternsingeraktion für das Jahr 2005 vorgesehen. Betroffen von der Katastrophensituation in Südostasien nimmt der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Winfried Pilz, Stellung: „Als die deutschen Sternsinger bei der Vorbereitung ihrer Aktion 2005 den Blick besonders auf Thailand richteten, hat niemand geahnt, welche entsetzliche Katastrophe die Menschen dort heimsuchen würde. Für die Frage, wie dort unmittelbar geholfen werden kann, bleibt nun das Kindermissionswerk eine vielfach bewährte Adresse. Von Indien bis Indonesien gibt es zahlreiche Projektpartner, die schon lange in den Notsituationen der Kinder arbeiten und jetzt unmittelbare Ansprechpartner sind, wenn es um Weiterleben und Wiederaufbau nach der Katastrophe geht.

Während nach und nach die Kommunikationswege wieder hergestellt werden, kommen immer mehr Hilferufe in Aachen an. Kinder und Jugendliche werden sich mit dem Bewusstsein auf den Weg machen, ein wirksames Zeichen der Solidarität mit den Kindern in Thailand und den anderen betroffenen Ländern zu setzen“.

Selbstverständlich wird das gesammelte Geld nicht nur für Projekte in Thailand, sondern auch weltweit eingesetzt. Rund 3000 Projekte können jährlich durch die Aktion Dreikönigssingen finanziell gefördert werden. Vielfach ist schon ein vergleichsweise kleiner Geldbetrag der Anschub für nachhaltige Veränderungen.

Anders als in Markdorf kann sich die Bergheimer Pfarrgemeinde nicht über mangelndes Interesse der Sternsinger beklagen.