Zeitungsartikel 2015

22 neue Ministranten in Markdorf

28.12.2015

Junge Messdiener freuen sich über starken Zuwachs

Am Wochenende vor Weihnachten war bei den Ministranten Markdorf mal wieder so einiges los, denn gleich zwei Aktionen wurden auf die Beine gestellt, schreiben die „Minis“. Am Sonntag stand die Miniaufnahme an und wie jedes Jahr dürfen sich die Ministranten über einigen Zuwachs freuen: Mit 22 neuen „Minis“ blickt das Leitungsteam nun stolz auf eine Zahl von 108 Ministranten in Markdorf. Die Neulinge konnten im Gottesdienst zeigen, wie gut sie in den Gruppenstunden das Ministrieren gelernt haben. Anschließend durften sie den Psalm vorsagen, der ihre Ministrantenzeit begleiten soll und erhielten ihre eigene gesegnete Plakette, die sie beim Ministrieren stolz um den Hals trugen. Ein bisschen aufgeregt waren sie natürlich, aber das Ministrieren hat trotzdem einwandfrei geklappt und am Ende wurden die neuen Minis sogar von den Gottesdienstbesuchern beklatscht.

Eingeläutet wurde diese Festlichkeit mit der traditionellen Weihnachtsaktion am Samstag. Hier konnten die Kinder Weihnachten in Australien, Deutschland und Amerika feiern und mit den verschiedensten Bräuchen Bekanntschaft machen. Im festlich dekorierten Minikeller und mit dem Leiterteam haben die Kinder Lebkuchen gebacken, Engel aus alten Gotteslobblättern gebastelt, an einem Fotoshooting teilgenommen und vieles mehr. Abgerundet wurde der Spaß durch den Besuch vom Weihnachtsmann, der wie im Film durch den Kamin gerutscht kam und jedem Kind ein Geschenk brachte.

Markdorfer freut sich über 22 neue Ministranten

Schwäbische Zeitung 27.12.2015

Markdorfer Ministranten werden verstärkt. (Foto: pr)

Am Wochenende vor Weihnachten war bei den Ministranten Markdorf: Am Sonntag, 20. Dezember, stand die alljährliche Miniaufnahme an und wie jedes Jahr dürfen sich die Ministranten über einigen Zuwachs freuen: Durch ganze 22 neue Minis, blickt das Leitungsteam nun stolz auf eine Zahl von 108 aktiven Ministranten in Markdorf.

Die Neulinge konnten im Gottesdienst zeigen, wie gut sie in den Gruppenstunden das Ministrieren gelernt haben. Anschließend durften sie den Psalm vorsagen, der ihre Ministrantenzeit begleiten soll und erhielten dann ihre eigene, gesegnete Plakette die sie beim Ministrieren stolz um den Hals trugen. Ein bisschen aufgeregt waren sie natürlich alle aber das Ministrieren hat trotzdem einwandfrei geklappt und am Ende des Gottesdienstes wurden die neuen Minis sogar von allen Leuten bejubelt. Eingeläutet wurde diese Festlichkeit aber mit der traditionellen Weihnachtsaktion am Samstag, 19. Dezember. Hier konnten die Kinder dieses Jahr Weihnachten in Australien, Deutschland und Amerika feiern und mit den verschiedensten Bräuchen Bekanntschaft machen. Im dekorierten Minikeller und mit dem weihnachtlich verkleideten Leiterteam der Ministranten Markdorf haben die Kinder Lebkuchen gebacken, Engel aus alten Gotteslobblättern gebastelt, an einem Fotoshooting teilgenommen und vieles mehr. Abgerundet wurde der ganze Spaß durch den Besuch vom Weihnachtsmann der wie im Film durch den Kamin gerutscht kam und an jedes Kind ein Geschenk verteilte.

Ministranten leben eine Woche im Stil der Benediktiner

Südkurier 09.12.2015

Es ist eine geistige Gemeinschaft auf Zeit: 13 Markdorfer Ministranten verbringen unter dem Motto „ora et labora“ zusammen eine Woche.

Neben Gebet und Arbeit steht auch das gemeinsame Spielen, die gemeinsame Freizeit auf dem Programm der Ministranten bei der Ora-et-labora-Gemeinschaft in Unterteuringen (von links): Lukas Wurst, Max Kiefer, Sophia Höll, Johanna Götz, Vikar Johannes Treffert, Viktoria Beck, Alina Lorenz, Alexander Päster, Sebastian Haas und Gabriel Beck. | Bild: Büsche

„Ora et labora“ steht auf dem selbst gemalten Schild an der Eingangstür des alten Gebäudes an der Von-Deuring-Straße in Unterteuringen. Die Klingel funktioniert nicht. Es dauert eine Weile, bis jemand das Klopfen hört. Zu laut sind die Geräusche der vorbeifahrenden Autos – Pendler, die um diese Zeit nach Hause streben.

„Bete und arbeite“, übersetzt Sophia Höll die uralte Benediktiner-Regel ins Deutsche. Die 15-Jährige gehört zu den 13 Jugendlichen, die sich unter dem Leitspruch „ora et labora“ in der vergangenen Woche zusammengefunden haben. Acht Tage lang gaben die 15- bis 19-Jährigen, allesamt Ministranten aus der Seelsorgeeinheit Markdorf, ihrem Tagesablauf einen festen Rhythmus. Den prägen vor allem zwei Momente: das morgendliche Gebet um 6 Uhr und ein weiteres am Abend – etwa um 22 Uhr. Soweit die Ora-, die Gebets-Komponente. Die andere, jene der Arbeit, beschränkt sich aufs Kochen, was das Gemeinschaftliche anbelangt. Ansonsten gehen die 13 Jugendlichen auch in ihrer Ora-et-labora-Woche ihrer gewohnten Berufsausbildung nach – oder sie fahren in die Schule.

Noch fehlen an diesem Abend einige. Doch wenigstens die Schüler sitzen am Wohnzimmertisch, um auf Fragen zu antworten. „Es ist die Gemeinschaft“, erklärt Alina Lorenz. Die 17-Jährige erläutert, warum sie sich nun ein weiteres Mal bei der Ora-et-labora-Gruppe beteiligt. „Wir kennen uns natürlich vom Ministrieren“, fährt Alina Lorenz fort, „aber das hier ist doch etwas Besonderes.“ Es herrsche eine besondere Lebendigkeit. Nach dem Morgengebet werde gemeinsam gefrühstückt. Nach dem Abendessen sitzen die Jugendlichen beim Spiel oder in lockerer Gesprächsrunde zusammen. „Es macht einfach Spaß“, sagt Alina Lorenz, „wenn’s keinen Spaß machen würde, wäre ich ja auch nicht hier.“

Es war Vikar Sebastian Feuerstein, der das Ora-et-labora-Projekt vor drei Jahren angestoßen hat. Die ersten beiden Male haben die Jugendlichen im alten Pfarrhaus von Ittendorf gewohnt. Heuer ist es Feuersteins Nachfolger, Vikar Johannes Treffert, der die Ministranten betreut – und auch in dem alten Gebäude an der Unterteuringer von-Deuring-Straße mit übernachtet. „Es ist schon eine tolle Sache“, findet der Vikar, „dass sich Jugendliche in dieser Form auf den Glauben einlassen.“ Treffert war durchaus bekannt, dass es ähnliche Projekte für Jugendliche in etlichen Pfarreien gibt, doch für ihn selber sei es das erste Mal, dass er mitmacht. Was ihn auch beeindruckt: „Dass alle mit anfassen, wenn es was zu tun gibt – das mit der Gemeinschaft ist wirklich ernst gemeint.“ Und das nicht allein auf der praktischen Seite, bei den täglich zu verrichtenden Arbeiten im Haushalt, dem Kochen, Spülen und Fegen. Ein Blick in den improvisierten Andachtsraum im Obergeschoss zeigt: Der Ora-et-labora-Gruppe ist es sehr wohl ernst mit der gemeinsamen Spiritualität. Auf dem Boden liegen Sitzkissen. Die Stoffbahn mit den Teelichtern darauf, die sich vor dem Kruzifix an der Stirnwand ausbreitet, vermittelt den Taizé-Eindruck – auch ohne die abgelegten Gesangsbücher. Ministrantenleiter Gabriel Beck erläutert: „Hier singen wir.“ Es sei darüber hinaus auch ein Ort der inneren Einkehr. Ein Ort, an dem sich die 13 Ora-et-labora-Teilnehmer auch Gedanken über ihren Weg machen. Wie der bisher verlaufen sei, was ihnen wichtig ist und wohin der sie führen solle.

Ora et labora

Bete und arbeite (ora et labora), eine der Grundregeln benediktinscher Klostergemeinschaften, soll dem Tagesablauf der Mönche einen festen Rhythmus verleihen. Der heilige Benedikt, Begründer des Benediktinerordens, legte großen Wert auf die gelebte Gemeinschaft der Klosterbrüder. Armut und Gehorsam zählten ebenso zu den festen Werten in dem von Benedikt errichteten Kloster Monte Cassino wie die feste Bindung der Mönche an ihr Heimatkloster.Heute versammeln sich Benediktinermönche sechs Mal am Tag zum gemeinsamen Gebet.

Suche nach neuen Sternsingern und Begleitern läuft

Südkurier 21.11.2015

Die Ministrantenleiter aus Markdorf bereiten die Sternsingeraktion 2016 vor.

Sie bereiten die Sternsingeraktion 2016 in Markdorf vor (vorne von links): Leah Radau, Viktoria Beck, Sophia Höll, Selina Amann, (hinten von links) Nicolai Dammbacher, Max Kiefer und Adriana Mancieri. | Bild: jörg BÜSCHe

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Sternsingeraktion 2016. Doch bevor die als morgenländische Könige gewandeten Kinder sich aufmachen, um in Markdorf Häuser zu segnen und Spenden für Kinderhilfsprojekte zu sammeln, gibt es noch sehr viel zu tun. Nicht nur, dass etliche neue Gewänder und Umhänge genäht werden müssen, manches der prächtigen Stücke bedarf auch einer Reparatur. „Und wir suchen auch Mädchen und Jungen, die als Sternsinger mitgehen“, erklärt Lea Radau, eine der Ministranten-Leiterinnen in der St.-Nikolaus-Gemeinde

Etwa 50 kleine Melchiors, Caspars und Balthasars warten bisher in der Gehrenbergstadt auf den Auftakt der Sternsingeraktion am 2. Januar in Markdorf. „Es könnten aber ruhig noch ein paar mehr sein“, sagt Lea Radau. Außerdem wäre es gut, wenn sich weitere Jugendlich ab 13 Jahren fänden, die die Sternsinger-Kinder begleiten. „Die Eltern machen sich halt doch immer Sorgen“, erläutert die Ministrantenleiterin. Etliche zusätzliche ältere Begleiter könnten da schon sehr beruhigen. Und der zeitliche Aufwand halte sich in Grenzen. Mehr als ein Vormittag oder ein Nachmittag vor dem 5. Januar würde nicht erwartet.

Was Leah Radau nicht versteht, ist, dass das Sternsingen unterdessen von manchen als „uncool“ angesehen wird. Auch Adriana Mancieri kann dies kaum begreifen. „Es ist doch einfach gut, anderen zu helfen“, erklärt die 16-Jährige. Mitministrant Nicolai Dammbacher, gleichfalls 16, findet, „dass etwas mit Freunden zusammen zu tun, überhaupt nicht uncool sein kann“. Er spricht da aus eigener Erfahrung als ehemaliger Sternsinger.

Wie Eleonore Wegmann und Sabine Betzler-Hawlitschek berichten, besteht dank großzügiger Spenden kein Mangel an Stoffen für die Sternsinger-Gewänder und -Umhänge. Woran es den beiden indes fehle, das seien „genügend helfende Hände“, betont Sabine Betzler-Hawlischek. Deshalb bitten sie Freiwillige, die nähen können, sich zum Einsatz an der Maschine zu melden, damit beim großen Aussende-Gottesdienst in St. Gangolf, Kluftern, auch wirklich alle Sternsinger prachtvoll gewandet sind. Ein Treffen der Sternsinger und Begleiter ist am 23. November um 17 Uhr in der Mittleren Kaplanei.

In Markdorf sind die Martinisänger wieder unterwegs

Südkurier 03.11.2015

Gesammelt wird für ein Baby-Hospital in Bethlehem

Nach dem Segen für die Martinisänger (von links): Pfarrer Ulrich Hund, Christine Mann mit ihren beiden Töchtern Katharina und Magdalena, Leander, Kirchenmusiker Christian Ringendahl, Sophia Holl, Linda Amazu, Lennart, Viktoria Beck. | Bild: Jörg Büsche

Nach seinem Segen wünscht ihnen Pfarrer Ulrich Hund noch, „dass ihr auf offene Türen und auf offene Herzen stoßt“. Beides ist nötig, damit die kleine Schar der Martinisänger auch in diesem Jahr wieder mit vollen Sammelbüchsen wiederkommt. Deren Inhalt kommt dem Baby-Hospital der Caritas in Bethlehem zugute, erklärt Veronika Beck. Auch sie gehört zur Gruppe der Martinisänger.

Auch die 15-Jährige ist in einen derben Mantel gekleidet. Und auch sie trägt einen alten Filzhut. Mit ihrer etwas altfränkisch wirkenden Gewandung wollen die Martinisänger an das hohe Alter dieses Brauchs erinnern. Jenes seit 1631 gepflegten Heischebrauchs, der es Kindern – damals waren es ausschließlich Knaben – erlaubte, bei den Markdorfer Bürgern für eine Martini-Gans zu singen. Freilich war die für den Chorleiter der Schule gedacht, für die diese Schüler ein Stipendium hatten.

Der soziale Grundgedanke lebt also fort. Damals, in der Zeit des 30-Jährigen Krieges war’s die kostenlose Ausbildung von Bedürftigen. Heute ist’s die Hilfe für die kaum minder Bedürftigen im Gaza-Steifen beziehungsweise Westjordanland. Wie Pfarrer Hund gestern Abend erklärte, „leben die Menschen dort ja schon wieder in einer Art Kriegszustand“. Die Folge: „Es treten Armutsphänomene auf, die wir sonst nur aus Dritte-Welt-Ländern kennen.“ Um wenigstens Kleinkindern zu helfen habe die Caritas das Bethlehemer Baby-Hospital gebaut. Das zu unterstützen, hatte bereits Pfarrer Werner Reihing angeregt, so Hund weiter.

Für Martinisängerin Viktoria Beck ist es gar keine Frage, warum sie nun in ihren Herbstferien Abend für Abend an Markdorfer Haustüren klingelt. „Wir haben hier alles was wir brauchen“, erklärt die 15-Jährige, „und anderen soll geholfen werden, wenn sie in Not sind“. Sie läuft heuer schon zum fünften Mal mit als Martinisängerin. Anders bei Katharina und Magdalena. Die beiden Mädchen mit ihrem im St.-Nikolaus-Kindergarten gebastelten Lampions gehen mit, „weil ich finde, dass dieser schöne alte Brauch erhalten werden sollte“, erklärt deren Mutter, Christine Mann: „Außerdem wäre es doch wirklich schade, wenn das Markdorfer Martini-Lied in Vergessenheit geraten würde.“

Vikar Treffert freut sich auf neue Aufgaben

Südkurier 26.08.2015

Johannes Treffert wird im September sein neues Amt antreten. Die Jugendarbeit spielt für den 29-Jährigen eine große Rolle.

Wird im September der Gemeinde vorgestellt: Johannes Treffert, der neue Vikar in Markdorf. | Bild: jörg büsche

Den Nachfolger von Vikar Sebastian Feuerstein wird die katholische Gemeinde am Samstag, dem 12. September, kennenlernen. Dann wird Johannes Treffert, Markdorfs neuer Vikar, während des abendlichen Gottesdienstes in der St.-Nikolaus-Kirche vorgestellt. Der 29-Jährige ist kein Fremder in der Seelsorgeeinheit. Im Mai feierte er einen Eucharistie-Gottesdienst in Kluftern – und spendete im Anschluss daran den Primizsegen des frisch geweihten Priesters. Trefferts Beziehung zu Kluftern entstand, weil dort seine Patentante lebt. Als Primiziant feierte er gemeinsam mit Pfarrer Steffen Jelic, einem seiner Vikars-Vorgänger in Markdorf, einen Gottesdienst in Friesenheim, wo Treffert vor fünf Jahren sein Pastoralpraktikum abgeleistet hat.

Mit Vikar Feuerstein verbindet Treffert übrigens eine Freundschaft. Die beiden jungen Priester kennen sich von ihrer gemeinsamen Zeit im Freiburger Priesterseminar, wo Sebastian Feuerstein Haussprecher und Treffert sein Stellvertreter war. „Hier in Markdorf hab‘ ich ihn natürlich regelmäßig besucht“, erklärt Treffert, „seitdem ich Vikar in Meersburg bin.“ Und von noch einer Beziehung zur Gehrenbergstadt kann er berichten: Pfarrer Georg Schmitt, langjähriger Pfarrer in Trefferts Heimatgemeinde Edingen-Neckarhausen bei Mannheim, war einmal Kaplan in Markdorf.

Fragt man den jungen Priester nach seiner Religiosität, so kommt er bald auf das Thema Freiheit zu sprechen. „Der Glaube soll nicht einengen“, erklärt Treffert. Erst der innerlich befreite Christ, der sich von seinen Fesseln gelöst hat, nicht bloß blind funktionieren will, sondern aus seinem Glauben heraus handelt, sei auf dem richtigen Weg. Solch ein Glaube sei unbelastet, trotzdem tief, doch nicht beschwerend. In dieser Hinsicht habe ihn die große Vielfalt des religiösen Lebens mit den vielen Spielarten der Volksfrömmigkeit beeindruckt, der er während seiner zwei Auslandssemester in Mexiko, dem Heimatland seiner Mutter, begegnet ist. Und will eine religiöse Gemeinschaft ihre Lebendigkeit bewahren, so müsse sie zulassen, dass sich ihre Mitglieder frei entwickeln – offen sind für die Wechselfälle des Lebens.

Wie wichtig es ist, jenen zu helfen, die die Folgen solcher Wechselfälle alleine nicht bewältigt bekommen, weiß Treffert spätestens durch seine Arbeit bei der Mannheimer Bahnhofsmission. Dort leistete er einen freiwilligen Zivildienst ab, obwohl ihm der aufgrund des von ihm schon damals angestrebten Priesteramts erlassen worden wäre. „Es war eine wichtige Erfahrung für mich“, blickt der Vikar auf jene Zeit zurück.

Als kaum weniger prägend betrachtet Treffert sein Engagement für die Jugendarbeit in seiner Gemeinde. „Dort bin ich im eigentlichen Sinne hineingewachsen in den Glauben“, erklärt er. Genauer: ins Bewusstsein, wie wichtig die Gemeinschaftserfahrung für den Glauben ist. Wie sehr er indes davon berührt sein kann, das zeigte ihm der Weltjugendtag 2005 in Köln. In der Domstadt sei ihm letztlich aber nur bewusst geworden, was er vorher schon geahnt habe: Die Kirche ist die Gemeinschaft, der er nicht nur angehören möchte, sondern innerhalb derer er auch wirken möchte – als Priester.

In Markdorf wird Treffert wahrscheinlich die nächsten drei Jahre sein. Und wie sein Vorgänger Sebastian Feuerstein wird er sich vor allem um die Ministranten der Seelsorgeeinheit kümmern – als Dekanatsjugendseelsorger. Eine Arbeit, auf die Treffert sich sehr freut. Außerdem wird er neben etlichen anderen Aufgaben in der Gemeinde wohl auch Religion unterrichten.

Vikar Sebastian Feuerstein sagt Ade

Südkurier 27.07.2015

Junger Priester feierte Eucharistie-Gottesdienst in St. Nikolaus

Nach dem Abschiedsgottesdienst mit dem Vikar (v. lks.): Diakon Werner Ströbele, Pfarrer Ulrich Hund, Vikar Sebastian Feuerstein, Dekan Peter Nicolai und Evi Gräble-Kopp.

Am Ende war es dann sehr lang geworden. Fast zweieinhalb Stunden hatte der Eucharistie-Gottesdienst und die anschließende Verabschiedung gedauert. Dabei waren gar nicht so viele Redner zu Wort gekommen. Willi Bochtler, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, zusammen mit seiner Stellvertreterin Evi Gräble-Kopp, eine Sprecherin des Tauf-Katechese-Teams, Pfarrer Tibor Nagy von der evangelischen Schwester-Gemeinde, natürlich Pfarrer Ulrich Hund und Dekan Peter Nicola und Ministranten aus der Seelsorgeeinheit. Ganz zum Schluss aber wandte sich noch ein Kind an den zu verabschiedenden Vikar Sebastian Feuerstein. Ein Junge aus der von ihm in Markdorf so fürsorglich betreuten Flüchtlings-Familie aus Syrien. Der Junge bedankte sich für die Hilfe und sagte: „Sie sind ein guter Priester und ein guter Mensch.“

In diesem Moment war es mit Händen zu greifen, wie angerührt die zahlreichen Besucher in der vollbesetzten St. Nikolaus-Kirche waren. Ergriffen von der Herzlichkeit, mit der sich die Rednerinnen und Redner von Sebastian Feuerstein verabschiedet hatten. Keiner, der nicht eine oder mehrere Anekdoten von dem Vikar erzählt hatte. Sodass ein Bild entstanden war: von einem jungen Priester, dessen herzliches Anliegen die Liturgie ist – und dem der Weihrauch beim Gottesdienst gar nicht reichlich genug durch den Chorraum quellen kann. „Wir haben mit den Ministranten gewettet, ob wir die Gottesdienstbesucher zum Husten bringen“, gestand Feuerstein. Freilich war allen längst klar geworden, dass das Reizen des Rachens kein Schabernack sein sollte, sondern eine körperliche Erinnerung ans Glaubenserlebnis – mit jeder Körperfaser.

Und auch das hatte der Vikar, der nach drei Jahren in Markdorf im kommenden Januar fürs Freiburger Ordinariat ein Lehrer-Referendariat beginnen wird, spätestens mit seinen eigenen Abschiedsworten allen klar gemacht. Sein Entflammtsein für den Glauben, seine tief empfundene Dankbarkeit für die Teilhabe an der Glaubensgemeinschaft, war auch Botschaft. Eine Botschaft, die er vor allem an die Jugendlichen in der Seelsorgeeinheit, die Ministranten weitergegeben hat.

Seine Art, Christ zu sein, hat angesteckt

Schwäbische Zeitung 26.07.2015

Seelsorgeeinheit verabschiedet Vikar Sebastian Feuerstein

Vikar Sebastian Feuerstein (Bildmitte) verlässt Markdorf nach dreijähriger Dienstzeit. Hundert Ministranten verabschieden ihn. (Foto: Martina Wolters)
Neben den Gaben von Seelsorgeeinheit, Pfarrgemeinderat und evangelischer Kirchengemeinde haben die Ministranten per Fotobuch den Vikar verabschiedet. (Foto: mw)
Vikar Feuerstein zelebriert seinen Abschiedsgottesdienst mit großer Leidenschaft. (Foto: mw)

Mit einem Großaufgebot von Ministranten und vor vollen Kirchenrängen ist der Abschied von Vikar Sebastian Feuerstein am Samstagabend sehr emotional und zugleich festlich ausgefallen. Im Geleit von Dekan Peter Nicola, Pfarrer Ulrich Hund und Dekan Werner Ströbele zog er zusammen mit den 100 Messdienern zur Vorabendmesse des Jakobustags ein.

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte“, so heißt es in einem Kirchenlied von Peter Janssen Und genau diese Begeisterung war spürbar während des Abschiedsgottesdienstes am Samstagabend. Jung und alt betete und sang enthusiastisch, gemeinsam mit dem scheidenden Pfarrvikar. Liturgie und Bibelstellen wie die „wundersame Brotvermehrung“ aus dem Johannesevangelium verblieben traditionell und doch wehte neben jede Menge Weihrauch offensichtlich ein frischer Wind durch das Gotteshaus. Mit moderner Bildersprache und leidenschaftlich ausgedrücktem Glaubenszeugnis erreichte der junge Geistliche die Anwesenden.

„Immer ist es Gott, der am Mischpult steht und uns auffordert zu tanzen“, betonte Sebastian Feuerstein seine Glaubensgrundlage. Gleichzeitig forderte er jeden Einzelnen auf, „Christus, unseren DJ zu suchen und damit der eigenen Glaubenssehnsucht Raum zu geben. „Seid ihr bereit zu tanzen und den Rhythmus mit Gott zu finden?“, sprach er die Gemeindemitglieder direkt an. Sie sollten ihre Augen öffnen und die Brotkörbe suchen, die Gott für sie bereit gestellt habe, predigte er in Anlehnung an den Evangeliumstext.

Dass der Aufbrechende, der bis 20. August noch in der Seelsorgeeinheit und bis Dezember noch in Markdorf weilt, den richtigen Ton getroffen hat während seiner dreijährigen Vikarszeit, zeigten die vielen Dankes- und Lobreden und Gaben. Pfarrer wie Dekan hoben Feuersteins großes Engagement vor allem in der Jugendarbeit hervor.

Es habe „viel Begegnung und gegenseitiges Wachsen“ gegeben, sagte Ulrich Hund und beteuerte, sein Schützling sei „für die Glaubensgeschichte für jung und alt wichtig“ gewesen.

„Du bist uns ans Herz gewachsen“, sagte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Willi Bochtler in seiner Dankesrede. In Form eines Akronyms umriss er Feuersteins Wirken. Aus den Buchstaben seines Namens entstand so das Bild eines ausdrucksstarken Predigers und eines zugewandten und offenherzigen „Sammlers von Ministranten“ und „Freund des Weihrauchs“.

Die Minis selbst dankten für „grandiose drei Jahre“ und hielten Rückschau auf die schönsten Momente angeführt von der letztjährigen Rom-Wallfahrt. „Deine Art, Christ zu sein, hat uns angesteckt“, meinten die Mini-Vertreter.

Der Scheidende selbst zeigte sich glücklich, dass sein erstes Arbeitsverhältnis Markdorf gewesen sei. Er dankte Pfarrer Uklrich Hund dafür, „dass ich mich habe so frei entfalten können“, betonte er. Sein Dank galt neben dem evangelischen Pfarrer Tibor Nagy auch den vielen Menschen aus der Seelsorgeeinheit für die guten Begegnungen und das Miteinander. Wie sehr ihm die Jugend am Herzen lag, zeigte er unter anderem mit einemkleinen Geschenk für jeden einzelnen der 100 anwesenden Ministranten, einer Plakette des heiligen Tatzitius, ihrem Schutzpatron. „Ich war so oft berührt von der Tiefe eures Glaubens“, sagte Feuerstein in Richtung der Jugendlichen. Sein Nachfolger Johannes Treffert, der derzeit zur Urlaubsvertretung in Meersburg weilt, soll in der Vorabendmesse am Samstag, 12. September, um 18.30 Uhr begrüßt werden.

Feuerstein wird verabschiedet

Südkurier 25.07.2015

Vikar Sebastian Feuerstein wird in einem Festgottesdienst am heutigen Samstag, 18.30 Uhr in St. Nikolaus offiziell verabschiedet.

Nahezu 100 Ministranten aus der ganzen Seelsorgeeinheit Markdorf werden diesen Gottesdienst begleiten.

Vikar Sebastian Feuerstein verlässt die Stadt

Südkurier 02.07.2015

In Freiburg wird er das Lehrerseminar besuchen

Er sei sehr gerne Vikar in Markdorf gewesen: Sebastian Feuerstein. Seine nächste Station ist ein Referendariat in Freiburg, das zum Lehramt qualifiziert. | Bild: Jörg Büsche

Er habe jeden Tag gepredigt, erklärt Sebastian Feuerstein. Seit drei Jahren Vikar in der Seelsorgeeinheit Markdorf, sieht er dem baldigen Wechsel entgegen. Doch wird der Priester nicht in eine andere Pfarrei versetzt. Sein Weg wird ein anderer sein. So hat es Feuerstein vorgestern aus Freiburg erfahren. Das erzbischöfliche Ordinariat schickt ihn gewisssermaßen wieder zur Schule. Er soll ein Referendariat absolvieren, das ihn dann fürs Lehramt an höheren Schulen qualifiziert. Sobald wie möglich geht Feuerstein ans staatliche Lehrer-Seminar in Freiburg.

„Ja, wie?“ zitiert er erste Reaktionen, „werden Sie jetzt kein Pfarrer, sondern doch Lehrer?“ Ganz einfach, so räumt Vikar Feuerstein ein, sei dieser Schritt des Ordinariats nicht zu erklären. Zumal derzeit auch noch relativ ungewiss sei, wohin dieser Weg führe. Unklar ist, wie die spätere Verwendung Feuersteins aussehen wird. Nur so viel zeichne sich jetzt schon ab: Freiburg will in der Jugendarbeit neue Wege beschreiten, auch neue Modelle entwickeln. Und das Ordinariat sieht in Sebastian Feuerstein den rechten Mann, um sich darauf einzulassen.

In jedem Falle aber werde er die möglichst enge Bindung an eine Pfarrei suchen, erklärt der Vikar. „Ich brauche diese Nähe zu einer Gemeinde.“ Warum? Weil er die Sakramente ins Zentrum seines Lebens gestellt habe. Und weil er seine Hauptaufgabe im Feiern von Gottesdiensten sehe. Dies sei keine Veranstaltung für den Priester, sondern eine gemeinsame Veranstaltung mit der Gemeinde. Ihm sei es überaus wichtig, das „Geheimnis Gottes“ mit anderen zu erleben und zu teilen.

Was Sebastian Feuerstein damit meint, wird rasch klar, wenn er auf seine Aufgaben während der vergangenen drei Jahre in Markdorf zurückblickt. Sein Schwerpunkt lag in der Jugendarbeit. Er kümmert sich zum Beispiel um die Ministranten. „Dabei habe ich wieder das Staunen gelernt“, erklärt er, „staunend erlebt, wie 16-, 17-Jährige ihr Leben von Gott herleiten.“ Dass es in Markdorf 110 Ministranten gibt, betrachtet Vikar Feuerstein als eine der Besonderheiten in der Stadt, in der die Kirche noch ihren Stellenwert habe. Zahlreiche Bürger bringen sich in ihrer Freizeit für die Kirche ein. Auch die Verwaltung arbeite auf vielen Ebenen mit den Kirchen zusammen. Keine Selbstverständlichkeit heutzutage – und aus Sicht Sebastian Feuersteins ebenso erfreulich wie die lebendige Ökumene in der Gehrenbergstadt.

Verabschiedet wird Vikar Feuerstein bei der Vorabendmesse am 25. Juli. Er bleibt noch bis zum 20. August in der Stadt. Sein Nachfolger heißt Johannes Treffert, derzeit Vikar in Meersburg.

Zur Person

Sebastian Feuerstein war schon vor seinem Theologiestudium in der Jugendarbeit verwurzelt. Im Laufe des Vikariats vertiefte er diese Auseinandersetzung. So kümmerte er sich um Organisatorisches bei der Ministranten-Betreuung und half bei deren Ausbau eines Gremiums, des Jugendkoordinationsrats. Feuerstein begleitete Aktivitäten, unternahm Reisen und bot Einkehr-Phasen für Jugendliche an. Außerdem unterrichtete er an der Realschule Katholische Religion.

Ein großer Tag für alle Ministranten

Südkurier, 24.06.2015

Junge Christen aus sieben Seelsorgeeinheiten wollen sich am 17. Oktober begegnen.

Die Markdorfer Ministranten-Leiter springen schon jetzt in die Luft – vor lauter Vorfreude auf den Ministrantentag (von links): Gabriel Beck, Leah Radau, Regine Jung, Nicole Geiger, Linda Amazu, Simon Götz, Annika Henninger, Joost Loebermann, Sophie Fischer, Max Prinz, Ida Hawlischek und Nick Wucherer. | Bild: Jörg Büsche

Am liebsten sogar Großväter mit Rollatoren – einfach alle sollen kommen. So schwebt es Benedikta Strasser vor. Alle, die in ihrer Jugend in der Kirche ministriert haben. „Uns geht es um Begegnung, um Austausch, ums Miteinander-ins-Gespräch-Kommen“, erläutert die junge Frau. Sie gehört zu jenem Kreis von Ministrantenleitern, der schon seit etlichen Wochen im Markdorfer Dekanatsjugendbüro zusammenkommt, um ein dekanatsweites Ministrantentreffen vorzubereiten. „Massenministrieren“ lautet das Motto dieser Veranstaltung für Jung und Alt, die am Samstag, 17. Oktober, in Neufrach stattfinden soll.

Dort bestünden die günstigsten Bedingungen, weil es gleich bei der Kirche ein Areal gibt – mit ausreichend Platz für die geplanten Aktionen, wie Maren Maier, die Leiterin des Dekanatsjugendbüros Linzgau in der Markdorfer Zeppelinstraße, erklärt. Außer einem Gottesdienst und diversen Gesprächsangeboten soll es noch Bastel- beziehungsweise Spiel-Kreise geben. Außerdem, so kündigt Benedikta Straßer an, „wollen wir auch so etwas wie ein Mini-Museum einrichten.“ Dort drehe sich dann alles ums Ministrieren. Um Fragen zum Beispiel: seit wann Mädchen ministrieren dürfen?

Den Anstoß zu dem dekanatsweiten Ministrantentreffen für Aktive und Ehemalige von Sipplingen bis Kluftern, von Heiligenberg bis Meersburg habe eine Wette gegeben, erklärt Benedikta Straßer. Die Wette eines Pfarrers, dass es möglich sein müsse, rund 200 Ministranten zusammenzubringen – und das für einen guten Zweck, da für jeden der zusammengetrommelten Minis ein Euro von Sponsoren gezahlt wurde. „Das wollten wir auch machen“, so die Ministrantenleiterin aus Salem. Die Idee machte die Runde bei den Linzgau-Ministranten. Schließlich waren es die Ministranten aus 36 Pfarreien in sieben Seelsorgeeinheiten, die sich am Massenministrieren im Oktober beteiligen möchten, erläutert Niklas Straub, ebenfalls aus Salem, der zum Presseteam der Vorbereitungsgruppe gehört. Den Gottesdienst wird Dekan Peter Nicola halten. Und die Musik zum Gottesdienst kommt von der Gruppe Pascasca.

Pfarrer Ulrich Hund feiert sein silbernes Priester-Jubiläum

Südkurier 01.06.2015

Festgottesdienst zum Priesterjubiläum von Pfarrer Ulrich Hund in Markdorf. Die Festpredigt in der St.Nikolaus-Kirche hielt Professor Klaus Kießling, langjähriger Freund Hunds.

Festgottesdienst zum silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Ulrich Hund in der St. Nikolaus-Kirche: (am Altar von links) Diakon Klaus Kießling, Pfarrer Ulrich Hund, Diakon Werner Ströbele und Vikar Sebastian Feuerstein. | Bild: Jörg Büsche

Pfarrer Ulrich Hund hat am gestrigen Dreifaltigkeits-Sonntag, dem ersten Sonntag nach Pfingsten sein silbernes Priester-Jubiläum gefeiert. Den Tag der Priester-Weihe vor 25 Jahren hatte der Markdorfer Stadtpfarrer am 20. Mai wie vor einem Vierteljahrhundert gemeinsam mit den Geistlichen aus seinem Priester-Kurs im Freiburger Münster begangen. Zu der Eucharistie-Feier in St. Nikolaus waren Gläubige aus allen sechs Pfarreien der Seelsorgeeinheit gekommen. Die Festpredigt hielt Professor Klaus Kießling, langjähriger Freund Hunds. Unter den zahlreichen Gästen waren auch die Geschwister des Jubilars.

Die „Missa pro patria“, gesungen von Sängerinnen und Sängern der Chöre aus der Seelsorgeeinheit – Markdorf, Bergheim/Hepbach, Kluftern und Bermatingen – war längst verklungen. Die Gratulationsreden waren gesprochen – vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Willi Bochtler oder vom Markdorfer Bürgermeister Georg Riedmann. Und auch Pfarrer Ulrich Hund hatte sich bei allen Beteiligten bedankt „für dieses Fest des Glaubens“, das einmal mehr unter Beweis gestellt habe, „wie gut man hier Pfarrer sein kann. Ganz zum Schluss also, da warteten noch je zwei Ministranten an den Kirchen-Türen und drückten jeden ein Andachtsbild in die Hand. Darauf eine Szene, die Ulrich Hund in einer französischen Fischer-Kapelle abfotografiert hatte: Ein Engel umfängt den zögernden Petrus, der fürchtet unterzugehen in aufgepeitschten Wellen, obwohl ihn der Herr gerufen hat.

Von Furcht, von Zweifeln war viel die Rede in Diakon Kießlings Predigt, aber auch von Vertrauen und Zuspruch. Zuspruch brauche es, um Vertrauen, um Glauben entfalten zu können. Und Ulrich Hund, für den die Episode am See Genezareth mit dem zaudernden Petrus schon früh ein Schlüssel-Moment sei, wie Kießling erklärte, Hund sei so jemand, der anderen Zuspruch gewährt – nicht allein in Glaubensdingen. „Das Miteinander schätzest du“, wandte sich der Diakon direkt an seinen Freund. Ohne dieses Miteinander, ohne Hunds optimistisch-zuversichtliche Art wäre ihm der Umbau der sechs Pfarreien zu einer geschlossenen Seelsorgeeinheit auch kaum gelungen, so Kießling.

Ministranten der Seelsorgeeinheit beweisen beim Geländespiel Teamgeist

Südkurier 29.04.2015

Die Aktion dient dem Kennenlernen und Zusamenhalt

„Wir sind der Meinung, das ist spitze!“ Die Ministranten der Markdorfer Seelsorgeeinheit sind alle zusammen ein Spitzenteam. | Bild: Helga Stützenberger

Läge da nicht der alles verschleiernde Weihrauchduft in der Luft, wäre es in der Pfarrkirche St. Nikolaus ein anderer, weit unheiligerer Geruch. Nämlich die leichte Ahnung von Rind-erdung. Verantwortlich für diese irdische Geruchsirritation war das diesjährige Ministranten-Geländespiel auf der frisch gedüngten Eisweiherwiese. „Darauf kommt’s nicht an. Dreckig sind wir am Abend sowieso, so lohnt sich wenigstens das Duschen“, lacht Mini-Leiter Gabriel Beck bereits beim Aufbauen. Was steckt hinter dieser Art Geländespiel, bei dem man sich nicht um schmutzige Hosen schert, sondern einzig um Teamgeist? „Die Ministranten der Seelsorgeeinheit sollen sich besser kennenlernen“, vermittelt Jugendreferentin Maren Maier den tieferen Sinn. „Durch das Spiel soll der Zusammenhalt untereinander gefestigt werden.“

„Capture the Flag – Erobere die Fahne“, lautet der Titel. Die Regeln sind denkbar einfach und schnell erklärt: Fünf Flaggen, fünf Farben, fünf Teams. „Die Fahnen müssen dabei dem gegnerischen Team entwendet werden, das gibt pro eroberter Fahne zehn Punkte“, erklärt Gabriel Beck. „Die Vatikan-Fahne, die hin und wieder von einem der Großen über die Wiese getragen wird, bringt immerhin 20 Punkte.“ Ach so, die Bändchen. Auch die bringen Punkte, wenngleich weitaus weniger als das päpstliche Panier. Aber: „Ohne Lebensbändchen am Handgelenk hat man keine Funktion mehr“, fährt Leiterin Leah Radau auf burschikose Weise fort. „Dann muss man beim Leiter ein neues Bändchen holen, um wieder mitmachen zu können.“ Aha. Es gilt also auch, die Bändchen zu klauen? „Nein, das wird mit ,Schere, Stein, Papier‘ ausgeknobelt“, erweitert die Gruppenleiterin die Spielregeln. Wenn nur alles im Leben so einfach wäre. Nach kurzer Einweisung heißt es: Auf die Plätze, fertig, los! Dann ist keiner mehr zu halten und weder Fahnen noch Lebensbändchen sind länger sicher.

„Auf die ganze Seelsorgeeinheit bezogen hätten es durchaus noch mehr Minis sein können“, meint Dauer-Bändchen-Binderin Leah Radau. „Aber 52 Kinder sind schon eine ganze Menge. Das ist hier echt eine Supersache.“

Nach zwei Stunden rennen, fangen, schnappen, verteidigen sind schließlich alle erhitzt, erschöpft und vor allem eines: hungrig. „Nach dem Spiel gibt es Butterbrezeln für alle“, wehrt Annina Piazolo der Sorge, die Kinder müssten am Abend ausgehungert in ihren Ministrantenrock schlüpfen.

Und so wird nach einem erfolgreichen Nachmittag auf der Eisweiherwiese zunächst miteinander gevespert und anschließend stadteinwärts gepilgert, um in der Kirche das gemeinsame Abendmahl zu feiern.

Ministranten

Alle Erstkommunion-Kinder, die die Markdorfer Minis kennenlernen möchten, sind herzlich eingeladen, am 9. Mai, von 10 bis 12 Uhr in der Mittleren Kaplanei bei der Gruppenstunde mitzumachen.

Die Belange der Jugend stehen im Fokus

Südkurier 22.04.2015

Pfarreien in der Seelsorgeeinheit Markdorf: Der Jugendkoordinationsrat kümmert sich um die Ministranten von St. Nikolaus Markdorf.

Ein basikaler Bau mit einem 68 Meter messenden Seitenturm: St. Nikolaus in Markdorf.
Sie gehören zum Jukora-Team der Seelsorgeeinheit Markdorf und kümmern sich um die Belange der Jugend (von links): Jonas Matzenbach, Lea Radau, Lukas Maurer, Vikar Sebastian Feuerstein, Lukas Wurst und Gabriel Beck. Bild: jörg Büsche

Als das Sprachrohr nach draußen begreift er sich, der Jugendkoordinationsrat, kurz: Jukora. Und zur Sprache bringt er die Anliegen der Kinder sowie der Jugendlichen in der Seelsorgeeinheit Markdorf. Er ist das Gremium, in dem sich vor allem die rund 300 Ministranten der sechs Pfarreien einbringen. Mehr als ein Drittel kommt aus der Gehrenbergstadt. Dies und der Umstand, dass die Jugendarbeit der Gemeinden vor allem in den Händen der Vikare liegt, bewirkt die enge Bindung des Jukora an die Markdorfer Pfarrei St. Nikolaus. Wie Vikar Sebastian Feuerstein erläutert, gehöre es zu seinen Aufgaben, die Jugendgruppen in der Seelsorgeeinheit miteinander zu verknüpfen und sie auch weiterzuentwickeln. Auch deshalb finden die meisten Treffen der Jukora-Mitglieder in Markdorf statt, wo der Vikar wohnt und zudem noch das Pfarramt ist. Hinzu kommt: das Büro der Dekanats-Jugendreferentin ist in Markdorf angesiedelt.

Größere Aufmerksamkeit in den Pfarrgemeinden bekommt der Jukora regelmäßig, wenn er sich an spektakulären Aktionen beteiligt. Etwa die 72-Stunden-Aktion, bei der sich kirchliche Jugendgruppen einbringen, indem sie Gebäude renovieren, Spielplätze ausbauen oder anderes Nützliches für die Allgemeinheit leisten. In Markdorf organisierte der Jukora auch schon Spendensammlungen – zum Beispiel für eine Kinder-Krebshilfe aus der Region.

Seine eigentliche Arbeit aber ist „das Schauen auf die Ministranten-Gruppen“, formuliert Gabriel Beck das Anliegen des Jukora. Der 18-Jährige gehört zu den Ministrantenleitern, aus denen sich der Jukora zusammensetzt. Falls in den Ministrantengruppen Probleme auftauchen sollten, wäre es der Jukora, der sich zunächst mit der Suche nach Lösungen befasst, beziehungsweise den Pfarrgemeinderat und die Seelsorger anspricht. Beim Gespräch mit Jukora-Mitgliedern entsteht jedoch rasch der Eindruck, die Problembewältigung sei eine vorhandene, aber zum Glück kaum je zu verfolgende Aufgabe.

Und das Kerngeschäft des Gremiums liege woanders: im Sorgen für gute Stimmung, noch besseres Klima in den Ministrantengruppen. „Natürlich, das zusammen Spaßhaben ist bei uns ganz wichtig“, erklärt Mini-Leiterin und Jukora-Mitglied Lea Radau, 18. Da sei es schon gut, wenn der Jukora auf den Austausch zwischen den Ministranten-Gruppen achtet. Aber den organisiert der Rat ohnehin ganz regelmäßig, wenn er zu pfarreiübergreifenden Sport- oder Freizeitaktionen aufruft. Im Winter gibt es gemeinsame Schlittschuhpartien, im Sommer Geländespiele. Wichtig sind auch örtliche Bräuche wie das vorösterliche Palmen-Basteln oder die alljährliche Sternsinger-Aktion.

Die Ministranten erleben es bei jedem Gottesdienst. Im Messdiener-Gewand erfahren sie sich „als Teil der großen Gemeinde, als Teil der Kirche“, wie Vikar Feuerstein erklärt. Aber so selbstverständlich solche Selbstwahrnehmung als gläubiger Christ auch sein mag, wirkt da immer auch das Wissen um die Fremdwahrnehmung mit. Mitschüler, Altersgenossen könnten leicht die Nase rümpfen. Mithin fällt das Bekenntnis zum Dienst in der Kirche manchmal nicht ganz leicht.

So klare Positionen, wie die von Ministrantenleiterin Lea Radau, begegnen einem inzwischen eher selten. „Dass ich christlich lebe, trage ich auch in die Gruppe.“ Derart entschiedenes Positionieren arbeitet den Zielen der kirchlichen Jugendarbeit zu. Die nämlich will „junge Menschen in der Begegnung mit sich selbst und mit anderen fördern – und fordern“, erläutert Sebastian Feuerstein. Am Ende dann stehe der in Kirche und Gesellschaft handelnde und sich einbringende Christ. Dass die jungen Ministranten-Leiter bereit sind, sich im Jugendkoordinationsrat zu engagieren, scheint weit mehr als nur ein erster Schritt dorthin zu sein.

Ratschen rufen Gläubige zum Gebet

Südkurier 04.04.2015

Hölzerne Ratschen ersetzen am Karfreitag in Markdorf die Glocken, die die Gläubigen zum Gebet rufen. Der Legende nach fliegen die Glocken in der Nacht zum Karfreitag nach Rom und erklingen erst in der Osternacht wieder.

Vor dem Gottesdienst steht noch eine Turnübung an. Anders lässt sich kaum nennen, was Lea Radau gerade vollführt. Vom Geländer der Turmtreppe aus grätscht die Ministrantin in die Fenster-Laibung, um dort den Rahmen mit dem Glas auszuhängen. Denn aus dem Glockenturm soll es weithin schallen am Karfreitag.

Keine Orgel, keine Altarschellen und auch keine Glocken. Von der Abendmahlmesse an Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht ist Schweigen angesagt in und auf der Kirche. Das heißt, es gibt keine Wohlklänge in diesen Stunden, die ja an das Leiden des Herrn erinnern. Die Stunden schlagen zwar, aber zum Gebet beziehungsweise zu den Gottesdienstfeiern rufen keine Glocken die Gläubigen. Das übernehmen Holz-Instrumente: Ratschen, deren Geräusche getrost Krach genannt werden darf.

Geratscht wird gleich, sobald der Stundenschlag verklungen ist. So erklärten es Lea Radau und Simon Götz ihren zwölf jüngeren Mit-Ministranten. Drei der hölzernen Instrumente sind in den Fensteröffnungen installiert, und eine besonders große Ratsche, ein ganzer Tisch, steht in der Turmetage. Abwechselnd drehen die Ministranten an den Kurbeln, deren Wellen über Nocken die an langen Federn befestigten Holzhammer erst anheben und dann zum Zurückschnellen bringen. Der Lärm ist gewaltig. Den wild Kurbelnden jedoch macht er sichtlich Spaß.

Für die Eucharistiefeier am Gründonnerstag gab es einen Klöppel mit Brett. Der hat während der Wandlung die Altarschellen ersetzt, erläutert Mesmerin Simone Poneß. An Karfreitag, bei der Feier vom Leiden und Sterben Christi, bleiben die Altarschellen ebenso stumm wie die Orgel.

Orgel und Schellen sind daheim geblieben. Anders als die Glocken. Sie fliegen der Legende gemäß am Gründonnerstag gen Rom. Jedes Jahr treten sie diese Reise an. Was sie jedoch in der Heiligen Stadt machen, darüber streiten die Legenden-Erzähler. Die einen behaupten, dass die Glocken „gestorben“ sind und deshalb an den Tiber fliegen. Überhaupt neigt der Volksglaube dazu, Glocken neben einer gewissen Beseeltheit auch einen ausgeprägten Eigensinn zuzubilligen. Manche Legenden-Erzähler beteuern, die Glocken würden mit dem Papst beten. Andere sagen, aus Rom brächten die Glocken Eier mit. Eier, die dann rund um die Kirche versteckt werden.

Eier – echte sowie solche aus Schokolade – sind es denn auch, die in manchen Regionen an die ratschenden Ministranten verteilt werden, die ab Donnerstag den Glockenklang ersetzen.

Das Ratschen ist vorbei. Jetzt heißt’s hurtig die Turm-Stiegen hinab, die Ministranten-Gewänder anlegen, damit der Gottesdienst pünktlich beginnt. Und morgen geht es wieder hinauf auf den Turm – zum lauten Lärmen.

Glocken – Die metallenen Instrumente in der Form umgekehrter Kelche werden schon von alters her zur Einleitung festlicher Zeremonien verwandt, aber auch zur Abwehr von Schadenskräften. Ihre Verbreitung in Mitteleuropa geht wohl auf den Eifluss irischer Wandermönche zurück, von denen vermutlich auch der Name „cloch“ übernommen worden ist.

Glocken ertönen zu Beginn des Gottesdienstes, sie dienen zum Ausdruck von Freude, aber auch von Trauer. Sie verkünden während der Feier in der Kirche die Wandlung. Ihr Angelusläuten am Morgen, Mittag und Abend ruft zum Gebet auf. Überhaupt begleiten sie die christlichen Fest- und Feiertage bis hin zu Hochzeiten oder Begräbnissen.

Doch von Gründonnerstagabend bis zum Gloria der Osternacht müssen die Glocken schweigen.

Mehr als 40 Sternsinger in Markdorf unterwegs

Südkurier 05.01.2015

Bis Dreikönig sind wieder die Sternsinger unterwegs. Der Aussendungsgottesdienst fand am Samstag in der St.-Nikolaus-Kirche statt.

Mehr als 40 Mädchen und Jungen nehmen an der Sternsinger-Aktion 2015 in Markdorf teil. | Bild: Büsche

Mehr als 40 Kinder hat Vikar Sebastian Feuerstein am Samstag als Sternsinger ausgeschickt. Zum Aussendungsgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus waren auch viele Eltern gekommen. Nach dem bundesweiten Auftakt der nunmehr 57. Sammelaktion am 30. Dezember in Paderborn, bitten die als Heilige Drei Könige gewandeten Kinder nun auch in der Gehrenbergstadt um Geld. Gesammelt wird für eine gesündere Kinderernährung weltweit. Wobei es in diesem Jahr die Philippinen sind, die von der Sternsingeraktion in den 27 deutschen Diözesen als Beispiel-Land herausgegriffen worden sind. Denn die Kluft zwischen Arm und Reich ist in der südostasiatischen Insel-Republik besonders hoch. Trotz einzelner Boom-Branchen herrscht gerade in den ländlichen Regionen zum Teil bittere Armut. Simon Götz, einer der die Sternsinger betreuenden Ministranten aus der Markdorfer Seelsorgeeinheit, erläuterte seinen kleinen und großen Zuhörern beim Aussendungsgottesdienstes die näheren Zusammenhänge. Vor dem Hintergrund der immer noch verbreiteten Mangelernährung bei Kindern – jedes Dritte sei davon betroffen – gelte es, die im vergangenen Jahr gesammelte Spendensumme zu überbieten.

Die Sternsingeraktion 2014 hatte in Markdorf 6000 Euro eingebracht. 44 Millionen Euro waren bundesweit in den 11 000 teilnehmenden Gemeinden zusammengekommen und 4,3 Millionen Euro in den 923 Teilnehmer-Gemeinden der Diözese Freiburg.

„Jetzt geht es endlich los“, wandte sich Vikar Feuerstein zu Beginn seines Gottesdienstes an die vor ihm sitzenden „lieben königlichen Hoheiten“. Stern und Stab seien die wichtigsten Utensilien, die sie in den nun folgenden Tagen bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, durch die Straßen tragen würden.

Eindeutig die Botschaft des Sterns: „Jesus ist gekommen“, das signalisierte der strahlende Himmelskörper seinerzeit über der Krippe. Und mit der Sammelbüchse solle Abhilfe geschaffen werden, damit jene, die selbst heute noch in ähnlichen Verhältnissen leben müssen wie einst die heilige Familie im Stall, sich besser ernähren können.

Zum Zeichen des Danks für jede Spende dürfen die am Samstag ausgesendeten Sternsinger an jeder Tür die Segensformel anbringen: 20 + C + M + B + 15. Was bedeutet, Christus segne dieses Haus im Jahre 2015 (Christus mansionem benedicat auf Latein). Der Vikar segnete sowohl die Sterne wie auch die Kreide der Kinder.

Sternsinger-Aktion 2015

„Segen bringen, Segen sein“ lautet das Motto der 57. Sternsingeraktion. Mädchen und Jungen aus rund 12 000 Pfarrgemeinden beteiligen sich daran. Die Philippinen sind das Beispiel-Land, mit dem das katholische Kindermissionswerk auf die weltweit verbreitete Mangelernährung von Kindern aufmerksam machen will. Jedes vierte Kind ist betroffen. Auf den Philippinen ist die Quote sogar noch höher: Dort darbt jedes dritte Kind. Mit dem gesammelten Geld sollen Hilfsprojekte in den Armutsregionen des Inselstaates unterstützt werden. Es gibt Unterrichts-Programme in den Schulen, Schulgarten-Projekte, aber auch Hilfen für Schwangere. Seitens der deutschen Bischöfe wird großer Wert darauf gelegt, dass die Einnahmen aus den Sternsinger-Aktionen ohne jegliche Abzüge an das Kindermissionswerk gehen. An der Sternsingeraktion in Markdorf nehmen übrigens auch Kinder aus Bergheim teil.